Miniatur 5
Eines Tages einfach aufbrechen, verschwinden, ohne Antwort zu hinterlassen, ohne Rechenschaft abzulegen.
Was mich bisher daran gehindert hat? Vielleicht waren es meine Beziehungen zu Menschen, die mir ein Gefühl der Hoffnung, eines möglichen Glücks, eine Art von Liebe vermittelten. Doch wenn die Hoffnung, das Glück und die Liebe keine Vorstellung von Zukunft mehr zulassen, dann werde ich aufbrechen, von einem Tag zum anderen, von einer Stunde zur nächsten, verschwinden aus dem Gesichts- und Gesprächskreis der Menschen, irgendwo hinreisen, wo es keine Aussicht auf Zukunft gibt, weil ich bei der Ankunft in der Neuen Welt keine Geschichte für die Menschen bereit halten werde. Und niemand würde sich auf mich beziehen können. Und dann würde ich nie wieder seßhaft werden, damit ich dieses lästige Gefühl der Zukunft, die immer diese Möglichkeit von Liebe in sich birgt, nicht mehr mit mir herumschleppen müßte.
Ja, die ersten paar Tage wird mein Verschwinden nicht besonders auffallen. Meine Beantwortermaschine wird Auskunft geben. Sie wird sprechen, daß ich im Moment leider nicht erreichbar sei. Nach wenigen Tagen wird Unruhe ausbrechen, wird sich Sorge breit machen. Die Menschen werden über meinen Verbleib rätseln. Es wird hin- und hertelfoniert werden. Die Menschen werden sich austauschen. Und dann werden sich Schuldgefühle breit machen, für einen kurzen Augenblick werden die Menschen innehalten und sich fragen, was haben wir falsch gemacht. Und dann wird die Schuld sich langsam, unmerklich in Zorn verwandeln und Haß über die Menschen kommen - auf diesen egoistischen Mann, der sie einfach zurückließ, ohne Nachricht, ohne Sicherheit, ohne Gewißheit. Doch nach ein paar Wochen wird mein Weggehen wie eine böse Erinnerung sein und ein paar Monate danach wird der Alltag in ihre Welt zurückkehren, wird die gemeinsame Vergangenheit langsam verblassen. Mein einstiges Leben in ihrer Mitte wird sein ein kleiner Schmerz in ihren Herzen.
Was mich bisher daran gehindert hat? Vielleicht waren es meine Beziehungen zu Menschen, die mir ein Gefühl der Hoffnung, eines möglichen Glücks, eine Art von Liebe vermittelten. Doch wenn die Hoffnung, das Glück und die Liebe keine Vorstellung von Zukunft mehr zulassen, dann werde ich aufbrechen, von einem Tag zum anderen, von einer Stunde zur nächsten, verschwinden aus dem Gesichts- und Gesprächskreis der Menschen, irgendwo hinreisen, wo es keine Aussicht auf Zukunft gibt, weil ich bei der Ankunft in der Neuen Welt keine Geschichte für die Menschen bereit halten werde. Und niemand würde sich auf mich beziehen können. Und dann würde ich nie wieder seßhaft werden, damit ich dieses lästige Gefühl der Zukunft, die immer diese Möglichkeit von Liebe in sich birgt, nicht mehr mit mir herumschleppen müßte.
Ja, die ersten paar Tage wird mein Verschwinden nicht besonders auffallen. Meine Beantwortermaschine wird Auskunft geben. Sie wird sprechen, daß ich im Moment leider nicht erreichbar sei. Nach wenigen Tagen wird Unruhe ausbrechen, wird sich Sorge breit machen. Die Menschen werden über meinen Verbleib rätseln. Es wird hin- und hertelfoniert werden. Die Menschen werden sich austauschen. Und dann werden sich Schuldgefühle breit machen, für einen kurzen Augenblick werden die Menschen innehalten und sich fragen, was haben wir falsch gemacht. Und dann wird die Schuld sich langsam, unmerklich in Zorn verwandeln und Haß über die Menschen kommen - auf diesen egoistischen Mann, der sie einfach zurückließ, ohne Nachricht, ohne Sicherheit, ohne Gewißheit. Doch nach ein paar Wochen wird mein Weggehen wie eine böse Erinnerung sein und ein paar Monate danach wird der Alltag in ihre Welt zurückkehren, wird die gemeinsame Vergangenheit langsam verblassen. Mein einstiges Leben in ihrer Mitte wird sein ein kleiner Schmerz in ihren Herzen.
Raimund - 17. Aug, 18:47